Machtbegrenzung hätte die Stiko nicht einknicken lassen

Die Ständige Impfkommission, STIKO, hat am Montag, 16. August, ihre COVID-19-Impfempfehlung aktualisiert und spricht nunmehr im Gegensatz zu ihren vorangegangenen Statements eine Impfempfehlung für alle 12- bis 17-Jährigen aus. Der Beschlussentwurf ist in das vorgeschriebene Stellungnahme-verfahren gegangen. Es wird damit gerechnet, dass diese Empfehlung Ende der Woche verabschiedet wird.

Hatte sich die STIKO bislang dafür ausgesprochen, für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren eine COVID-19-Impfung nur bei bestimmten Indikationen zu empfehlen, ist sie jetzt eingeknickt und empfiehlt die COVID-Impfung für alle Kinder ab 12 Jahren. Dieser Entscheidung ging ein starker politischer Druck voraus, der jetzt offensichtlich Wirkung zeigt. Besonders Prof. Dr. Thomas Mertens, STIKO-Chef, hatte zunächst medienwirksam dargelegt, dass er eine Impfung für Minderjährige für überflüssig hält. Dass es politischen Druck gab, lässt seine Stellungnahme gegenüber dem RBB in der vergangenen Woche vermuten. Darin sagt er: „Wir werden versuchen, der Politik ein bisschen entgegenzukommen.“

Nebenwirkung besonders bei Jungen

Die Impfkommission begründet ihre Entscheidung damit, dass neueste Überwachungsdaten, insbesondere aus dem amerikanischen Impfprogramm mit nahezu 10 Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen, zum Ergebnis kamen, dass die möglichen Risiken sehr gering seien. Nebenwirkungen treten bevorzugt bei jungen männlichen Geimpften im Zusammenhang mit der Impfung durch Herzmuskelentzündungen auf. In der Mehrzahl der Fälle wurden die Patienten mit diesen Herzmuskelentzündungen hospitalisiert, hatten jedoch unter der entsprechenden medizinischen Versor-gung einen unkomplizierten Verlauf, heißt es in der Pressemitteilung der STIKO.

Dem widerspricht eine aktuelle Studie aus Israel. Dort sind bereits 60 Prozent der Bevölkerung voll durchgeimpft, über 80 Prozent einmal. Hier wurden und werden immer mehr schwerwiegende Impffolgen und -schäden mit klinischer oder sogar intensivmedizinischer Relevanz registriert, wovon auch sehr junge Menschen betroffen sind. Bei den 16- bis 29jährigen Geimpften wurde laut der Studie ein 25-prozentiger Anstieg von Herzstillständen und Herzinfarkten registriert.

Keine unabhängige Forschung

„Das Einknicken der STIKO entsetzt uns, denn es weist einmal mehr darauf hin, dass unsere Wissenschaft weit davon entfernt ist, unabhängig forschen zu können oder eine eigenständige These zu vertreten“, kritisiert David Claudio Siber, Sprecher der basisdemokratischen Partei dieBasis.

Die meisten Kinder und Jugendlichen haben, wenn sie mit Corona infiziert sind, nur schwache Symptome und sind längstens eine Woche krank. Das zeigt eine aktuelle britische Studie. Meistens spüren sie nicht einmal Symptome. Nur etwa ein Prozent der infizierten Kinder muss im Krankenhaus behandelt werden. Darüber hinaus sind sie kaum ansteckend. Daher ist es völlig unverständlich, dass die STIKO jetzt eine Impfung empfiehlt, die ein deutlich höheres Risiko nach sich zieht.

Eltern müssten entscheiden können

Ein Grund mehr, warum sich dieBasis für Machtbegrenzung stark macht. Die junge Partei hat sich einen freien Wissenschaftsapparat und beschränkte Machtbefugnisse in der Politik auf die Fahne geschrieben. „Über so eine wichtige Thematik müssten die Eltern auf Basis objektiver wissenschaftlicher Ergebnisse befragt werden, um zu einer volksnahen Handlungsempfehlung zu kommen“, regt Siber an.

Machtbegrenzung

Quellen:

https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2021-08-16.html

https://www.thelancet.com/journals/lanchi/article/PIIS2352-4642(21)00198-X/fulltext

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